SBB Homepage


Home Durchgangsbahnhof «Löwenstrasse» Zürich Bauprojekte Bahn 2000 in Zürich Bahnhofausbauten in der Ostschweiz
Ausbau S-Bahn Zürich Web Cam Kontakt Mediencorner
































Communiqué vom 20. Dezember 2002
«Rückfallebene» bei der Zugsicherung

ETCS und konventionelle Signale für die Bahn 2000

Die SBB bauen auf der Neubaustrecke der Bahn 2000 neben dem zukunftsgerichteten Signal- und Zugsicherungssystem ETCS («European Train Control System») zusätzlich auch ein konventionelles Sicherungssystem mit Aussensignalen auf. Damit ist der Start der Bahn 2000 zum vorgesehenen Zeitpunkt am 12. Dezember 2004 garantiert. Anhaltende Instabilitäten im ETCS-Versuchsbetrieb haben die SBB zu diesem Schritt veranlasst. Mit ihrem Entscheid beugen die SBB allen Eventualitäten vor: Sollte das moderne Signal- und Zugsicherungssystem ETCS zum Start von Bahn 2000 am 12. Dezember 2004 den Stabilitäts- und Qualitätsstandards der SBB noch nicht genügen, kann die Neubaustrecke zwischen Mattstetten und Rothrist dennoch in den ordentlichen Bahn-2000-Betrieb genommen werden. Zu diesem Zweck bauen die SBB eine «Rückfallebene» mit konventionellen Aussen- signalen auf.

Für die Reisenden bleibt der Schritt praktisch ohne spürbare Konsequenzen. Zwar beträgt die maximale Reisegeschwindigkeit auf Strecken mit konventionellem Signalsystem lediglich 160 km/h – mit ETCS hingegen kann die Strecke mit 200 km/h befahren werden. Durch die tiefere Geschwindigkeit verlängert sich die Fahrzeit auf der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist indes lediglich um rund drei Minuten. Ein Teil dieser zusätzlichen Reisezeit kann im Übergangsjahr zum Vollbetrieb durch andere Massnahmen kompensiert werden.

Der aus diesem Grund leicht modifizierte Fahrplan ab Ende 2004 sieht für die Strecke Zürich–Bern neu eine Fahrzeit von 58 Minuten vor – gegenüber 69 Minuten im heutigen Fahrplan. Für den ETCS-Betrieb war ursprünglich eine Fahrzeit von 56 Minuten vorgesehen. Das dem Fahrplan zugrunde liegende System mit Knotenpunkten und stündlichen Anschlüssen in alle Richtungen funktioniert auch unter den angepassten Bedingungen.

Zwei Einschränkungen ergeben sich allerdings: Die Anschlüsse zwischen dem RegioExpress Wettingen–Olten und dem IC Olten–Bern – und damit der Halbstundentakt zwischen dem Aargau und Bern – entfallen. Zudem lassen sich in Luzern während eines Jahres nicht alle Verbindungen zwischen dem Interregio von Bern und dem Regionalverkehr sicherstellen.

Hintergrund des Entscheides für eine «Rückfallebene» mit konventionellen Signalen sind die Erfahrungen der SBB im ETCS-Pilotbetrieb auf der Strecke Zofingen–Sempach. Die im letzten April in Betrieb genommene Führerstandssignalisierung konnte bis heute nicht auf den SBB-üblichen Stabilitäts- und Qualitätsstandard gebracht werden. Verspätungen und immer wieder auch Zugausfälle waren die Folge. Diese Strecke rüsten die SBB jetzt ebenfalls mit einem konventionellen Signal- und Zugsicherungssystem aus, das – falls nötig – Ende 2003 in Betrieb genommen werden kann.

Der gesamte Prozess zur ETCS-Einführung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verkehr.

Fenster schliessen