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Der Abschnitt Kollerwiese - Meinrad Lienert-Platz ist durch eine geringe Überdeckung sowie eine dichte Überbauung geprägt und bildete innerhalb des Projekts 2. Doppelspur Zürich - Thalwil bautechnisch die grösste Herausforderung. Der Tunnelquerschnitt liegt im Lockergestein der Eiszeit, welches aus Sihlschotter, gletschernahen Seeablagerungen und vorbelasteten Seebodenablagerungen besteht. Die wichtigste Lockergesteinsserie dieses Abschnitts bilden die Sihlschotter, welche zum Teil sehr blockreich ausgebildet sind. Die im allgemeinen gut durchlässigen Schotter sind grundwasserführend und wirken als Grundwasserleiter des Limmattal-Grundwasserstroms, in welchen der Tunnel von Norden her kommend zunehmend und praktisch bis auf Firsthöhe eintaucht. Die Überdeckung von rund 15 m in der Kollerwiese nimmt gegen den Meinrad Lienert-Platz stetig ab. Der Abstand zu Kellerfundamenten und Heizöltankwannen beträgt zum Teil weniger als einen Meter, und beim Gebäudekomplex Weststrasse lag das unterste Parkgeschoss im Firstbereich des Tunnels. Damit waren in der Lockergesteinsstrecke zahlreiche Bauhilfsmassnahmen notwendig. |
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Rohrschirm Meinrad Lienert-Platz - Gebäudekomplex Weststrasse
In Richtung Portal Lochergut steigt der Tunnel mit rund 25 ‰ an, so dass die Überdeckung bei der Liegenschaft Seebahnstrasse 145 letztlich nur noch wenige Meter beträgt. Zur Verhinderung von Niederbrüchen und zur Verminderung der Setzungen wurde deshalb auf den letzten 130 bis 150 Meter der Lockergesteinsstrecke ein Rohrschirm gebaut. Er ist halbkreisförmig um das Ausbruchprofil angeordnet und besteht aus zehn Betonrohren mit einem Durchmesser von 1,55 Meter. |
Gebäudekomplex Weststrasse
Das unterste Parkgeschoss lag im Tunnelquerschnitt. Gleichzeitig mit dem Abbruch des Parkgeschosses wurde eine Abfangkonstruktion erstellt. Diese besteht aus einem vorgespannten Stahlbetonträgerrost, welcher über 220 Mikropfähle links und rechts des Tunnels fundiert ist. Dabei beträgt der Horizontalabstand zwischen dem Tunnel und den seitlichen Mikropfahlgruppen im Minimum nur knapp einen Meter und der Vertikalabstand zum Hauptabfangträger 20 Zentimeter. Zur Erzeugung stabiler Verhältnisse für den Vortrieb mit der Tunnelbohrmaschine und zur Verringerung eines Ausknickens von Mikropfahlgruppen infolge Auflockerungen wurde der Baugrund unter dem Gebäudekomplex mit einem zementösen Injektionsgut verfestigt. Setzungen oder Hebungen konnten durch Pressengruppen ausgeglichen werden, welche zwischen dem Trägerrost und dem Gebäude eingebaut sind. Schliesslich wurden sämtliche Hohlräume zwischen dem Baugrund und dem neuen Garagenboden mit Schaumbeton verfüllt. |
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Pilotstollen Kollerwiese - Gebäudekomplex Weststrasse
Die Zugänglichkeit vom Terrain her war als Folge der innerstädtischen Verhältnisse nur an wenigen Stellen möglich, so dass für Baugrundverbesserungen ab der Kollerwiese ein 472 Meter langer Pilotstollen gebaut wurde. Dieser wurde im Juli 1999 fertiggestellt. Zwischen der Kollerwiese und dem Gebäudekomplex Weststrasse konnte so der Baugrund mit Injektionen verbessert werden. Ein durchgehender Injektionsdeckel über dem Tunnelfirst verhinderte während dem Vortrieb mit der Tunnelbohrmaschine Niederbrüche und Ausbläser bei Druckluftbetrieb und reduzierte die Setzungen auf ein für die Gebäude unbedenkliches Mass. An drei Stellen musste der Baugrund auf einer kurzen Strecke im ganzen Tunnelquerschnitt injiziert werden. Diese Injektionen dienten neben der Bodenverfestigung auch zur Abdichtung des Baugrunds. Diese Abdichtungen ermöglichten die Durchführung manueller Arbeiten unter Druckluft vor dem Schneidrad der Tunnelbohrmaschine. Damit konnten Hindernisse alter Baugruben entfernt oder Revisionsarbeiten am Schneidrad vorgenommen werden. |
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2. Doppelspur Zürich - Thalwil
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