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Communiqué vom 27. Mai 2003
Olten als Hauptstandort für das Rail Control Center der SBB

Geburtsort für das künftige «Hirn» des Bahnbetriebs

Die SBB favorisiert Olten als Standort für eine Betriebszentrale zur Lenkung des Zugverkehrs. Rund 700 Mitarbeitende sollen ab 2008 im künftigen Rail Control Center (RCC) den schweizweiten Zugverkehr der SBB überwachen und dank kurzer Kommunikationswege die Qualität des Bahnangebots der Zukunft sicherstellen. Die Fachdienste der SBB beginnen in den kommenden Wochen mit dem Erarbeiten eines Vor- projekts auf dem Areal des SBB-Industriewerks in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Der definitive Konzept- und Finanzentscheid über RCC fällt im Herbst 2003.

Mit den Angebotsausbauten im Fernverkehr im Rahmen von Bahn 2000, dem Auf- und Ausbau der sieben S-Bahnsysteme und der angestrebten Verkehrs- verlagerung im Güterverkehr werden die Zugzahlen auf dem Netz der SBB weiter steigen. Bis ins Jahr 2008 ist bereits heute Mehrbedarf an Fahrplantrassen von rund 20 Prozent definiert. Derzeit verkehren täglich rund 6500 Züge auf dem Netz der SBB.

Der mit Abstand dichteste Zugbetrieb in Europa stellt hohe Anforderungen an das Personal in der Betriebsführung. Mit den geplanten Angebotsausbauten muss der Betrieb in Zukunft noch schneller disponieren können, um den Zugverkehr pünktlich abzuwickeln. Erfolgskriterien sind kurze Kommunikationswege und weitreichende Dispositions- und Steuerungsmöglichkeiten. Die Zusammenarbeit unter einem Dach ermöglicht besonders rasche Absprachen und einen engen Informationsaustausch im zeitkritischen Störungsfall.

Um dies zu erreichen, will die SBB unter dem Konzept Rail Control Center die drei Betriebsleitzentralen, welche die Züge heute grossräumig disponieren, und die auf die ganze Schweiz verteilten Fernsteuerzentren ab 2008 Schritt für Schritt in einer Betriebszentrale in Olten sowie in vier regionale Betriebszentralen in Lausanne, Bellinzona, St. Gallen und Spiez (BLS) zusammenfassen. Mit dem Rail Control Center investiert die SBB in ihre Zukunft als leistungsfähiges Transportunternehmen.

Die SBB favorisiert den Standort Olten als Sitz der künftigen Hauptbetriebszentrale aus folgenden Gründen:
  • Ausgezeichnete Verkehrslage im Zentrum des SBB-Netzes
  • Schnellzugs-Halteort mit guten Verbindungen Richtung Zürich, Basel, Luzern, Bern und Biel.
  • Sofort verfügbares Grundstück auf dem Areal des Industriewerks in unmittelbarer Bahnhofsnähe.
  • Die künftig in der Haupt-Betriebszentrale Olten zusammengefassten Fernsteuerzentren lassen sich im ausserordentlichen Störungsfall rascher vor Ort mit Personal besetzen.
  • Attraktiver Arbeitsmarkt mit grossem Einzugsgebiet.
Die Zustimmung des Verwaltungsrats vorausgesetzt, sollen nach heutiger Planung zwischen 2008 und 2010 die Arbeiten in den sieben Fernsteuerzentren Biel, Bern, Luzern, Basel, Olten, Zürich und Winterthur sowie der Betriebsleitzentralen in Luzern und Zürich in der neuen Betriebszentrale Olten zusammengefasst werden. Die SBB-Bereiche Personenverkehr und Güterverkehr könnten Teile ihrer Produktionssteuerung ebenfalls in die Betriebszentrale integrieren.

Als übergeordnete Stelle setzt das RCC Olten schweizweit die Prioritäten im Zugverkehr und koordiniert gleichzeitig die Arbeiten der vier regionalen Betriebszentren. Die Kundenlenkung in den Bahnhöfen und den technischen Support in der Fläche werden separate Organisationen sicherstellen.

Das Gesamtkonzept ist derzeit noch in Arbeit und wird mit den Sozialpartnern vertieft. Für die Entwicklung der neuen Berufsbilder, die Personalplanung und zur Unterstützung des künftigen Arbeitsortswechsels steht die SBB bereits in der frühen Phase in engem Kontakt mit den Sozialpartnern und den Personalkommissionen.

Neue Arbeitsformen bereits im Test
Seit 1. April 2003 testet die SBB die Zusammenlegung von Disposition und Steuerung sowie die enge Zusammenarbeit mit Personenverkehr und Cargo in Form einer regionalen Zentrale im Tessin. Das Centro Esercizio Regionale (CER) ist für die Überwachung des Zugverkehrs von Erstfeld bis Chiasso und der beiden Strecken nach Luino und Locarno sowie für die Steuerung aller fernbedienbaren Bahnhöfe zuständig. Erste Erfahrungen zeigen, dass sich die kurzen Kommunikationswege und das Zusammenlegen der beiden Hierarchieebenen positiv die Qualität der Betriebsführung und somit auf die Abwicklung des Zugverkehrs auswirken. Aus dem CER wird die künftige regionale Betriebszentrale Tessin wachsen.

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